Maria. 

"Ich bin die Schwache, sie die Mächt'ge– Wohl!

  Sie brauche die Gewalt, sie töte mich,

  Sie bringe ihrer Sicherheit das Opfer."

Elisabeth.

"Nicht wohlanständig wär' mir's, die Verwandte

  Im Mangel und in Schmach zu sehen.

  Vorwerfend wär' mir ihres Mangels Anblick"

Maria.

"Steht nicht da, schroff und unzugänglich.

  Löst mir das Herz, daß ich das eure rühre!"

Elisabeth.

"Was habt ihr mir zu sagen, Lady Stuart?

  Dem Trieb der Großmut folg ich - denn ihr wißt,

  Daß Ihr mich habt ermorden lassen."

Elisabeth.

"Wann soll ich frei auf diesem Throne stehen!

  Die Meinung muß ich ehren, um das Lob

  der Menge buhlen, einem Pöbel muß ich's

  Recht machen."

Elisabeth.

"Wer sagt mir, ob ich wirklich

  Die Stimme meines Volks vernehme!

  Ach, wie sehr befürcht ich,

  Daß eben die,

  Die jetzt gewaltsam zu der Tat mich treiben,

  Mich, wenn's vollbracht ist,

  Strenge tadeln werden."

Maria.

"Ihr durftet werben um zwei Königinnen;

  Ein zärtlich liebend Herz habt ihr verschmäht,

  Verraten um ein stolzes zu gewinnen:

   Kniet zu den Füßen der Elisabeth."